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Das Weltkulturerbe und Weltnaturerbe in Nicaragua

Ruinen von León Viejo

Ruinen von León Viejo. UNESCO Weltkulturerbe

Die Stadt León Viejo ist eine Stätte aus Ruinen in Nicaragua. 1524 wurde León vom spanischen Eroberer Francisco Hernández de Córdoba gegründet. Sie diente als Ausgangspunkt für weitere Eroberungen im pazifischen Raum und in der Inkaregion. Im Jahre 1609 wurde die Stadt durch den Ausbruch des Vulkans Momotombo unter einer Schicht aus Asche begraben. Durch die Vulkanasche blieb allerdings die schachbrettartige Struktur der Stadt für die Nachwelt sehr gut erhalten.

Die Ruinenstadt als Weltkulturerbe

Die verschüttete Stadt León Viejo ist die einzige ihrer Art, die in einem sehr guten Zustand über viele Jahrhunderte erhalten blieb. Das Schachbrettmuster diente als Vorbild für viele andere Kolonialstädte, wie Lima. Die Ruinen geben einen authentischen Einblick in die Kolonialzeit. Sie sind die Hinterlassenschaft der ersten spanischen Siedlung auf südamerikanischem Boden. Die historische Echtheit und die großflächige Unversehrtheit ließen die Ruinenstadt zu einem UNESCO Weltkulturerbe werden.

Historische Entwicklung

Der Gründungsvater Francisco Hernández de Córdoba war ein sehr unabhängiger Geist, der sich oftmals gegen den Oberbefehlshaber Pedrarias Dávila in Panama auflehnte. Er wollte die 1523 entstandene Kolonie Nicaragua zur Unabhängigkeit führen. Doch für sein liberales Denken musste er 1526 mit dem Leben büßen. Die Stadt wurde 1531 zum Sitz des Bischoffs. Auch der Bischoff stach heraus durch sein humanitäres Engagement. Dafür wurde auch er im Jahr 1551 durch Pedrarias Dávila ermordet. Belalcázar lebte hinter den Mauern der Stadt. Er hat Quito erobert und wurde der erste Bürgermeister der Stadt. Die kleine Bevölkerung, die knapp 5000 Einwohner umfasste, glaubte nun immer mehr, dass die Stadt einmal für ihre Sünden büßen müsse. Die Menschen lebten in einfachen Hütten aus Holz und Bambus. 1578 flohen bereits viele Einwohner wegen eines Erdbebens aus der Stadt. Als 1609 ein Erdbeben und anschließend der Vulkanausbruch des Momotombo über die Stadt hereinbrachen, wurden die Hütten bis auf die Grundmauern zerstört. Das Jahr war das Ende der Hauptstadt der Provinz Nicaragua, jedoch wurde etwa 30 Kilometer entfernt in der Nähe der Siedlung Subtiaba neu gegründet. Das neue León wurde zur Provinzhauptstadt des gleichnamigen Gebiets. Bis in die 1960er Jahre war das alte León Viejo unbekannt. Die Universidad Nacional Autónoma de Nicaragua begann in den 1970ern mit der Ausgrabung der Ruinen. Diese Restaurierungsmaßnahmen wurden jedoch eingestellt, woraufhin Kritiker den Verfall der Ruinen vorhersagten. Heute ist die Stadt ein Gerippe aus Stein. León Viejo wurde in einem schachbrettartigen Muster angelegt. Allerdings fehlt es an einer urbanen Ausreifung. Dennoch war die Stadt das Vorbild für andere Kolonialstädte. Lima hat genau den gleichen Aufbau, wie León Viejo.

Sehenswertes

Sehenswert in der Ruinenstadt sind die Überreste des Klosters La Merced. Im neuen León gibt es eine gleichnamige Kirche, welche 1615 erbaut und 1762 abgerissen wurde. Im selben Jahrhundert wurde ein Neubau errichtet, der im 19. Jahrhundert durch einen barocken Glockenturm ergänzt wurde. Mitten im alten León wurde der Große Platz (Plaza Mayor) angelegt. Neben einer königlichen Gießerei wurde der Sitz des Gouverneurs von der Asche befreit. Auch von der Kathedrale Santa María de las Gracias sind nur noch die Grundmauern erhalten. Hier wurden die Gebeine von drei Erzbischöfen gefunden.

Nicaragua Weltkulturerbe
Eine Übersicht der Weltkulturerbestätten in Nicaragua

Karte des UNESCO-Weltkulturerbe in Nicaragua
Ruinen von León Viejo Kathedrale von León