Kathedrale von León
Die Kathedrale von León wurde in Nicaragua zwischen 1747 und 1860 im Barocken und klassischen Stil erbaut. Begonnen wurde der Bau von dem damaligen Bischof Isidro Marín y Figueroa als erste Kathedrale in der Diözese in Mittelamerika.
Zur Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO kam es aufgrund der Innenausstattung, da diese besonders natürlich wirkt. Beeindruckend sind auch die große Menge an natürlichem Licht in der Kathedrale und die Ornamentik an der Dachkuppel. Ein weiterer Grund für die Aufnahme im Juli 2011 ist der Baustil, in dem der Übergang vom Barock zum Klassizismus deutlich wird. So wurde sie Teil des UNESCO Welterbe – Nicaragua – Kathedrale von León.
Schon vor dem Bau war die Diözese bedeutend für Lateinamerika, da sie die erste Diözese in ihrem Gebiet war. Des Weiteren war León die Hauptstadt Nicaraguas. Mit dem Bau der Kathedrale erhielt sie ihren festen Sitz und eine angemessene Repräsentation. Bei dem Bau ließ man sich Zeit, immerhin dauerte es 78 Jahre bis die Kathedrale fertiggestellt wurde. Doch dies ermöglichte eine prachtvolle Innenausstattung. 1860 wurde sie dann von Papst Pius IX geweiht und damit offiziell für den religiösen Nutzen frei gegeben. In der Geschichte Nicaraguas wurden viele wichtige Persönlichkeiten beerdigt. Darunter verschiedene Bischöfe, aber auch Dichter wie Ruben Dario.
Sehenswert ist zum einen die Architektur. Die neue Interpretation des europäischen Baustils bietet ein einzigartiges Ergebnis. Deutlich wird in ihr der spanische Einfluss auf Lateinamerika, die Menschen, die Kultur und die Architektur. All das beinhaltet dieses Gebäude, das trotz Erdbeben und anderer Bedrohungen größtenteils noch original erhalten ist. Auch der Vulkan und verschiedene Bürgerkriege sorgten für große Belastung des Gebäudes. Ein Riss im Dach konnte allerdings repariert werden und somit ist die Kathedrale immer noch fast unversehrt. Die Fenster, die der Kathedrale ihre besondere Wirkung geben, sind gewölbt und bunt gefärbt. Die zwei Haupttürme haben chinesische Kuppeln und in ihnen sind die Glocken der Kathedrale integriert. Kleine Türme, die verschiedenen Kirchenschiffe, die Kuppel und der Altar bieten einen einmaligen Anblick und Einblick in die Architektur, da sie noch erhalten sind.
Die Kathedrale beherbergt 14 einzigartige Gemälde. Sie zeigen den Leidensweg Jesu und stellen damit die Stationen des Kreuzweges dar. Sie wurden von dem nicaraguanischen Maler Antonio Sarria angefertigt und sind ebenfalls ein wichtiger Teil der nicaraguanischen Entwicklung. Neben diesen Gemälden ist der Altar ein Stück der Kunst. Allerdings ist dieser flämischen Ursprungs und aus Holz gefertigt. Doch auch er trägt zu der Ausstrahlung des Gesamtbildes bei.
All diese Aspekte sind entscheidend für die Aufnahme der Kathedrale zum UNESCO Welterbe – Nicaragua – Kathedrale von León.